In den ersten drei Teilen dieser kurzen Multimedia-Reportage stecken zu diesem Zeitpunkt bereits fast zwei Wochen Arbeit. Was haben wir in dieser Zeit eigentlich gelernt? Wissen wir, wer die Obdachlosen sind? Wo sie herkommen? Nicht wirklich. Wir haben nicht mehr als einen winzigen Teil ihres Lebens einfangen können, allerhöchstens einen kurzen Blick über eine unsichtbare, aber verdammt hohe Mauer geworfen, die sie von uns trennt. Es ist vielleicht ein erster Schritt, aber nicht mehr. Uns wird klar, dass wir ein gewaltiges, unübersichtliches Thema angefasst haben, das wir während unserer Zeit hier nicht mehr zu einem befriedigenden Abschluss bringen können.

Zumindest haben wir aber einen Eindruck davon bekommen, wie wertvoll die Arbeit von Unterkünften, Hilfsorganisationen und Freiwilligen ist. Vielleicht lassen sich unsere Erfahrungen am Besten mit einem Satz zusammenfassen, den ein etwa zehnjähriger Junge namens Louis* zu uns gesagt hat. Wir haben Louis im „Family Promise Greater Phoenix“ getroffen. Dort ist er mit seiner Familie untergekommen, bis sie eine neue Wohnung gefunden haben. Louis ist kein Einzelfall, von den geschätzt 15.000 Obdachlosen im Großraum Phoenix sind 4000 - 6000 unter achtzehn Jahre alt.

Als wir jedoch gerade einer Mitarbeiterin erklären, dass wir momentan an einer Reportage über „homelessness“ arbeiten, ruft er etwas empört von der Seite dazwischen:

Family Promise Greater Phoenix

*Name geändert