Wochenaufgabe Charleston - Im Wald kein Eichhörnchen

Moment - das hier sollte eigentlich die Wochenaufgabe aus Georgia sein, warum steht da Charleston? Wir haben leider einen Tag verloren, als Andis Laptop den Geist aufgegeben hat, daher sind wir immer noch in South Carolina. Schöne Nationalparks haben sie hier aber auch. Also los:

 

Ein paar Tiere im Wald fotografieren? Im Vergleich zu dem, was wir sonst schon an Aufgaben erledigen mussten, klingt das eigentlich recht harmlos. Kann doch nicht so schwer sein, oder?

Andi

Und ab geht die Post. Ich verlasse den Weg so früh wie möglich und finde mich gleich im Sumpf wieder. Also, wo sind die Tiere? Die Schuhe versinken im Schlamm und die Hosen verfangen andauernd an Dornengestrüppen. Das geht ja super los! Aber immerhin habe ich mir schon eine Strategie zugelegt.

Etwa zwei Stunden wate ich durch den Sumpf, bisher ziemlich erfolglos. Ein paar Ameisen, Spinnen und Vögel - bisher nichts aufregendes. Ein kurzer Blick auf die Karte verrät mir mein nächstes Ziel. "Alligator Lake", das klingt verheißungsvoll.

 

Ich streife eine gefühlte Ewigkeit durch das Dickicht am Ufer des Sees und finde einfach keine Alligatoren. Wahrscheinlich könnte ich mich ins Wasser werfen und herumstrampeln und es würde nichts passieren.  Aber auch sonst kann ich nichts Tierähnliches entdecken. Ich male mir aus, wie Janos gerade Horden von Bären und Rehen vor die Linse laufen, während ich nicht einmal ein Eichhörnchen erwische. Ich bin ich kurz davor aufzugeben, aber dann sehe ich ihn am anderen Ufer fliegen - den Storch, der sich später als Silberreiher herausstellen wird. Leider ist er zu weit weg, aber ich versuche trotzdem ein Bild zu machen (zum Vergrößern klicken).

Ich streife noch eine Weile durch die tierleere Wildnis ohne irgendein Bild zu schießen, dann entscheide ich mich wieder zurück zu gehen - meiner sicheren Niederlage entgegen...

János

Im Gegensatz zu Andi habe ich keine Strategie, sondern stolpere erstmal planlos drauflos. Einige Zeit verstecke ich neben einer Vogelfutterstation, doch kein Piepmatz scheint Hunger zu haben, obwohl ich sie die ganze Zeit unsichtbar in den Bäumen über mir zwitschern hören kann. Nach einer halben Stunde ist mein Fuß komplett eingeschlafen, und ich humple erstmal weiter.

Kurze Zeit später stoße ich unverhofft auf eine Spur. Aufgeregt mache ich mich daran, ihr  zu folgen. Doch schon nach zehn Metern sind meine Fähigkeiten als Fährtenleser am Ende. Ich beginne langsam, an fliegende Rehe zu glauben, weil ich einfach keine weiteren Abdrücke finden kann. Und plötzlich höre ich im Gebüsch direkt neben mir etwas rascheln - nur dummerweise versperrt mir ein Bach den Weg:

Nach einer Stunde auf dem Hochsitz werde ich langsam nervös, weil ich nicht einmal ein winziges Eichhörnchen zu Gesicht bekomme, während Andi inzwischen bestimmt schon mit dutzenden Hirschen, Alligatoren, Füchsen, Schlangen und Stinktieren Freundschaft geschlossen hat. Während es langsam zu dämmern beginnt, mache ich mich mit dem Mut der Verzweiflung auf den Weg zu einem kleinen See, den ich auf der Karte gefunden habe - dem "Alligator Lake"...


Die Abrechnung

ANDI

JÁNOS


7

-

6


Der Sieger: ANDI!

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Kommentare: 2
  • #1

    Brigitte (Montag, 09 März 2015 18:20)

    Alligatoren oder Bären habt ihr zwar nicht erwischt (und sie euch auch nicht, Gott sei Dank), aber das Kleinvieh habt ihr dafür wirklich schön ins Bild gesetzt.
    Ich denke, um Rehe oder anderes Wild zu sehen, muss man in der Frühe oder spätabends auf die Pirsch gehen, und das wäre in so einer unbekannten, sumpfigen und weglosen Wildnis vielleicht doch etwas gefährlich gewesen...
    (Aber Andi! Storch!!! Dafür müsste es eigentlich Punktabzug geben... *kopfschüttel*) ;-)

  • #2

    Anna (Sonntag, 15 März 2015 16:01)

    Warum prokrastiniere ich nur immer mit eurem Projekt?!